Erfahren Sie, welche Maßnahmen Österreichs KEM Schwerpunktregion“Raus aus Öl und Gas“ setzt, um den Umstieg auf erneuerbare Wärme zu realisieren.
Warum brauchen wir eine Wärmewende?
Aktuell werden 45% der Heizsysteme in der Region mit fossilen Brennstoffen betrieben. Fossile Heizsysteme machen uns aber abhängig von teuren Energieimporten und belasten das Klima. Das bedeutet für die Zukunft: Ein schneller Umstieg auf erneuerbare Energien ist dringend notwendig, um den Klimazielen des Burgenlands in Österreich zu entsprechen.
„Wärmewende Eisenstadt & Umgebung“ ist ein wegweisendes Modellprojekt, das auf erneuerbare Energien, innovative Technologien und die aktive Beteiligung der Bevölkerung setzt. Ziel ist es eine Vorzeigeregion in Österreich zu werden und eine nachhaltige, fossilfreie Strategie für die Wärmeversorgung zu entwickeln.
Das Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „Klima- und Energie-Modellregion durchgeführt.
.
Wärmeversorgung
10 Maßnahmen für eine nachhaltige Wärmeversorgung
1. Austausch fossiler Heizungen durch nachhaltige Alternativen
Ziel
Der vollständige Ersatz von Öl- und Gasheizungen durch erneuerbare Heizsysteme wie Wärmepumpen, Biomasse, Solarthermie oder Fernwärme.
Umsetzung
- Einführung eines regionalen Förderprogramms, das finanzielle Anreize für den Austausch fossiler Heizungen bietet.
- Schaffung einer zentralen Beratungsstelle, in der Bürger:innen eine individuelle Empfehlung zur besten Heizlösung für ihr Gebäude erhalten.
- Kooperation mit lokalen Installateuren und Energieberatern, um die Umrüstung schnell und effizient umzusetzen.
- Einführung eines „Sammelbestellung“-Modells, bei dem Gemeinden gemeinsam Heizsysteme beschaffen, um Preisvorteile zu nutzen.
- Bereitstellung von zinsgünstigen Krediten für energieeffiziente Heizungssysteme durch Banken und regionale Energieversorger.
- Schwerpunkt auf sozial schwächere Haushalte: Entwicklung eines Zuschussmodells für einkommensschwache Haushalte, um ihnen den Umstieg zu erleichtern.
Ziel bis 2030: Mindestens 10.000 fossile Heizungen durch erneuerbare Systeme ersetzen.
2. Mitmach-Wettbewerb: „Raus aus Öl & Gas“
Ziel
Bürger:innen und Gemeinden aktiv in die Wärmewende einbinden und durch spielerische Elemente den Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme fördern.
Umsetzung
- Einführung eines Gemeindewettbewerbs, bei dem die teilnehmenden Gemeinden um den höchsten Anteil an umgestellten Heizsystemen konkurrieren.
- Monatliche Ranglisten-Updates auf der Website mit einer interaktiven Karte, die die Fortschritte jeder Gemeinde zeigt.
- Prämierung der aktivsten Gemeinden mit zusätzlichen Fördermitteln für nachhaltige Projekte.
- Einführung eines Haushalts-Wettbewerbs, bei dem Bürger:innen durch das Umstellen ihrer Heizung auf erneuerbare Systeme an einer Verlosung teilnehmen.
- Öffentliche Erfolgsgeschichten teilen: Hausbesitzer:innen berichten in Blogbeiträgen und Social Media über ihre Erfahrungen mit der Heizungsumstellung.
Ziel: In drei Jahren sollen mindestens 5.000 Haushalte am Wettbewerb teilnehmen
3. KI-unterstützte kommunale Energiebuchhaltung
Ziel
Die Heiz- und Energiekosten von öffentlichen Gebäuden in den Gemeinden durch künstliche Intelligenz effizienter gestalten.
Umsetzung
- Einführung eines intelligenten Energie-Monitorings, das die Wärme- und Stromnutzung in öffentlichen Gebäuden in Echtzeit erfasst.
- Künstliche Intelligenz analysiert Verbrauchsdaten und schlägt automatisch Optimierungen vor, z. B. Reduktion der Heiztemperatur in wenig genutzten Räumen.
- Identifikation von energetischen Schwachstellen in Gemeindegebäuden (z. B. schlecht gedämmte Fenster).
- Monatliche Berichte für Gemeinden mit konkreten Handlungsempfehlungen, wie durch kleine Maßnahmen Energie eingespart werden kann.
Ziel: 30 % geringere Heizkosten in öffentlichen Gebäuden bis 2027.
4. Gemeindeübergreifende Energieraumplanung
Ziel
Optimale Nutzung erneuerbarer Wärmequellen in der gesamten Region durch eine strategische Planung.
Umsetzung
- Entwicklung eines Wärmeatlasses, der zeigt, welche erneuerbaren Energien in welcher Gemeinde besonders gut genutzt werden können.
- Planung neuer Fern- und Nahwärmenetze auf Basis regionaler Ressourcen (z. B. Biomasse in waldreichen Gemeinden, Solarthermie in sonnenreichen Gebieten).
- Bauvorgaben für Neubauten: Verpflichtung zur Nutzung erneuerbarer Wärme, falls Anschluss an ein Wärmenetz möglich ist.
- Einbindung von Expert:innen für zukunftssichere Quartierslösungen, z. B. Niedrigtemperatur-Fernwärme.
Ziel: Alle Gemeinden bis 2026 mit einem auf sie zugeschnittenen Wärmeversorgungskonzept ausstatten.
5. Maßnahmen gegen Energiearmut
Ziel
Finanzielle und beratende Unterstützung für Haushalte, die sich den Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme nicht leisten können.
Umsetzung
- Kostenlose Heizungsberatung für Haushalte mit niedrigem Einkommen.
- Einführung eines Sozial-Förderprogramms, das 70–100 % der Kosten für den Heizungstausch übernimmt.
- Kooperation mit Caritas, Volkshilfe und Sozialämtern, um gezielt betroffene Haushalte zu unterstützen.
Ziel: 2.000 einkommensschwache Haushalte bis 2030 mit Förderungen unterstützen.
6. Ausbau von Fern-, Nah- und Mikrowärmesystemen
Ziel
Erneuerbare Wärme in Quartieren und Gemeinden effizient nutzbar machen.
Umsetzung
- Ausbau des bestehenden Fernwärmenetzes um 50 % bis 2030.
- Förderung von kleineren Nahwärmesystemen für einzelne Stadtviertel oder Dorfgemeinschaften.
- Einführung von Mikronetzen, die Häuser innerhalb einer Straße verbinden.
Ziel: 30 % der Haushalte bis 2030 an ein erneuerbares Wärmenetz anschließen.
7. Wärmewende-Festival
Ziel
Bürger:innen informieren, motivieren und vernetzen.
Umsetzung
- Live-Vorführungen erneuerbarer Heiztechnologien
- Expertenvorträge, Mitmach-Workshops & Gewinnspiele
Ziel: Jährlich 2.500 Besucher:innen.
8. Energieberatungsoffensive
Ziel
Jede:r Bürger:in und jedes Unternehmen soll eine maßgeschneiderte Lösung für seine Heizung erhalten.
Umsetzung
- Kostenlose Vor-Ort-Beratung für Haushalte.
- Energiesprechtage in jeder Gemeinde.
Ziel: Mindestens 5.000 Beratungen bis 2027.
9. Biomethan-Offensive
Ziel
100 % erneuerbares Gas für bestehende Gasheizungen.
Umsetzung
- Bau neuer Biogasanlagen für regionale Energieversorgung.
- Subventionen für Betriebe, die auf Biomethan umsteigen.
Ziel: 60 GWh erneuerbares Gas bis 2030.
10. Öffentlichkeitsarbeit & Bewusstseinsbildung
Ziel
Langfristige Verankerung der Wärmewende in der Gesellschaft.
Ziel: 80 % der Bürger:innen kennen bis 2026 ihre Umstiegsoptionen.
Erfolgsgeschichten aus den Gemeinden

Familie Meier aus Schützen am Gebirge spart 50 % Heizkosten nach Umstieg auf Wärmepumpe

Gasthaus „Zum Grünen Baum“ in Rust: Von Gasheizung zu regionaler Fernwärme
